Genre
Während europäische und amerikanische Zeichentrickfilme hauptsächlich auf ein jüngeres Publikum abzielen, kindgerechte Inhalte und Comedy daher im Vordergrund stehen und andere Genres eher Randerscheinungen darstellen, gibt es bei Anime ein breit gefächertes Themenspektrum für alle Altersstufen. Von Literaturverfilmungen (z. B. Das Tagebuch der Anne Frank) über Horror bis hin zu Science-Fiction werden nahezu alle Bereiche und Altersklassen abgedeckt. Auch gibt es Genres bei Anime, die fast ausschließlich in diesen vorkommen (z. B. Mecha-Serien über überdimensional große Roboter). Ein Schwerpunkt der Produktionen liegt allerdings auch in Japan bei TV-Serien für Kinder und Jugendliche, denen oft etwas mehr „zugemutet“ wird als in westlichen Kinderfilmen üblich.
Pornographische Anime (sogenannte Hentai) machen nur einen kleinen Teil des japanischen Kaufvideo-Marktes aus, im Fernsehen und im Kino werden sie in Japan überhaupt nicht gezeigt. Im Gegensatz zu weit verbreiteten Vorurteilen liegt der Hentai-Anteil bei Anime nur bei ca. 5% der Gesamtproduktion. Viele Anime beinhalten jedoch erotische Ansätze, ohne dem Hentai-Genre zugeordnet werden zu können.
Anime- und Manga-spezifische Genre:
* Bishōjo: Japanisch für schönes Mädchen. Pauschale Bezeichnung um Anime zu beschreiben, in denen hübsche Mädchen vorkommen.
* Bishōnen: Japanisch für schöner Junge. Männliches Equivalent zu Bishōjo.
* Ecchi: Abgeleitet von der Aussprache des englischen Buchstabens H für Hentai. Japanisch für unanständige Sexualität. Diese Anime beinhalten nach der westlichen und insbesondere der deutschen Definition nur leicht sexuelle Andeutungen. In Japan ist Ecchi und Hentai dasselbe, was sich vor allem durch die Wortbildung selbst erklären lässt.
* Hentai: Japanisch für abnormal oder pervers. Dieser Begriff wird hauptsächlich von westlichen Zusehern für Anime mit pornographischen oder erotischen Inhalten genutzt. In Japan jedoch sind die Begriffe Poruno oder Ero gebräuchlich um auf solches Material hinzuweisen.
* Josei: Japanisch für junge Frau. Genrebezeichnung für Anime und Manga die junge Frauen als Zielgruppe hat.
* Kodomo: Japanisch für Kind. Bezeichnung für Anime und Manga für kleine Kinder.
* Mahō shōjo: Japanisch für magisches Mädchen, Bezeichnung für Geschichten von Mädchen mit magischen Kräften.
* Mahō shōnen: Japanisch für magischer Junge, männliches Äquivalent zu Mahō Shōjo.
* Mecha: Anime und Manga, in denen riesige Roboter vorkommen.
* Moé: Anime und Manga, mit Charakteren die sehr lebhaft oder niedlich sind.
* Progressive:„künstlerischer Film“ oder sehr stylistische Anime.
* Seinen: Anime und Manga ähnlich wie Shōnen. Als Zielgruppe hat es aber männliche Teenager und junge Männer.
* Sentai/Super Sentai: Japanisch wörtlich für Kampfteam. Bezieht sich auf jede Sendung mit einem Team aus Superhelden.
* Shōjo: Japanisch für junge Frau oder kleines Mädchen. Bezieht sich auf Anime oder Manga mit Mädchen als Zielgruppe.
* Shōnen: Japanisch für Junge. Diese Bezeichnung bezieht sich auf Anime und Manga, die Jungen als Zielgruppe hat.
* Shōnen-Ai: Japanisch für Jungen-Liebe. Bezeichnung für Manga und Anime, deren Thema die Liebe und Romantik zwischen männlichen Charakteren ist. Diese Bezeichnung ist in Japan wegen der Andeutungen auf Pädophilie nicht gebräuchlich und wurde daher durch den Begriff Boys Love (BL, bi eru) ersetzt.
* Yuri: Der Begriff bezieht sich auf Anime und Manga, die Liebe und Romantik zwischen weiblichen Charakteren zum Inhalt haben.
* Yaoi: Wie Shōnen Ai, hat aber meist eher die sexuelle Beziehung zum Thema.